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WR Was ist Leben?

Was ist Leben? Diese zentrale Frage durchzieht die Forschungen des Arztes, Psychoanalytikers und Naturforschers Dr. Wilhelm Reich. Die Entdeckung einer universellen Lebensenergie war für ihn ein Schlüssel im Weltverständnis.

Entscheidend ist die Frage nach dem Leiden. Leiden ist die Wahrnehmung, dass das Glück im Leben fehlt. Reich hat gelitten am Leiden der Menschheit. Es war der Kampf gegen das Leiden, oder positiv ausgedrückt das Streben nach Glück, das ihn stets voran-trieb. Er hat diesen Kampf geführt mit aller Entschlossenheit, unter Aufbietung aller Kräfte, und mit großem Erfolg. Wobei der Erfolg an den Ergebnissen seiner Forschungen zu messen ist, nicht an seiner sozialen Anerkennung.

Der Erfolg wurde vor allem dadurch bestimmt, dass es ihm möglich war, losgelöst von sozialen Konventionen zu denken und zu agieren.

Worin besteht der große Erfolg von Reichs Entdeckungen?

Seit Jahrtausenden leidet die Menschheit und sehnt sich gleichzeitig nach Glück. Aber sie kommt dabei nicht entscheidend vorwärts, bewegt sich eher rückwärts.

Wahrscheinlich liegt darin auch ein Teil des Problems, dass sie „vorwärts“ strebt, nach immer Neuem, immer höher, schneller weiter. Reich fand die Lösung im „Zurück“, zurück zur Quelle alles Lebendigen, zur Pulsation im Menschen,, die in Form der Orgasmusfunktion sichtbar wird und die mit dem intensivsten Glücksgefühl verbunden ist, zu dem der Mensch fähig ist.

So auf den ersten Blick befremdend und ungewohnt wie diese Aussage ist das ganze Werk Reichs. Für die meisten Menschen dauert es Jahre, für einige ist es völlig unmöglich, sich damit vertraut zu machen und auch wirklich Vertrauen dazu zu gewinnen. Ist der Rubikon allerdings erst einmal überschritten, dann sind Schriften, die das Werk Reichs nicht berücksichtigen, meist kaum mehr befriedigend.

Dieser Text ist eine hochkonzentrierte Einführung, die einen groben Überblick verschaffen soll, die aber die verschiedenen Facetten nur anreißen kann. Sie soll auf jeden Fall auch zeigen, dass alle diese Facetten aufs engste miteinander verwoben sind. Für tiefer gehend Interessierte ist das Studium von Reichs Originaltexten unbedingt erforderlich. Reich hat auch didaktisch aufbereitete Einführungsschriften verfasst, die einen relativ bequemen Einstieg ermöglichen. Es ist zu beachten, dass das intellektuelle Verständnis mit der emotionalen Akzeptanz in einem engen (Reich würde sagen: funktionalen) Zusammenhang steht, das heißt, der Verstand versteht nur, was das Gefühl auch akzeptieren kann.